Persönliche Beobachtungen mit Scrum Cooking in der Scrum Kitchen

Ich durfte jetzt schon einige Teams durch die Scrum Cooking Erfahrung führen und möchte mit euch teilen, was ich dabei beobachten konnte.

Ganz kurz: Was ist Scrum Cooking?
Scrum Cooking ist Kochen nach der Scrum Methodik. Dabei lernt und erlebt man im Team, wie Scrum funktioniert, hat Spaß und vergisst das Gelernte nicht mehr, denn es wurde erlebt. Soviel dazu, wer mehr wissen will, siehe www.katharina-wirtz.de/scrumkitchen.html

1. Beobachtung: Menschen lieben es im Team zu arbeiten!
Die Stimmung beim Scrum Cooking lässt sich mit einer Klassenfahrt vergleichen. Ist es vorbei, fühlt man sich aus der Wärme der Gemeinschaft entlassen. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Teilnehmer bleiben, um aufzuräumen, um diese Erfahrung verlängern zu können. Tatsächlich ist es für Menschen sehr schön gemeinsam etwas zu schaffen.

Die Frage beschäftigt mich, warum im Arbeitsleben diese Freude nicht auch immer im gleichen Ausmaß fühlbar ist. Ich habe diese Freude auch in gut funktionierenden Scrum-Teams in der Arbeitswelt erlebt. Ich denke, ein Hindernis für Freude am Arbeiten sind die Hierarchien. Menschen fühlen sich von Vorgesetzten und Organisationsstrukturen gegängelt und ihre Selbstbestimmung ist beeinträchtigt. Hierarchien erzeugen Konkurrenz um Aufstiegspositionen, was egoistische Verhalten fördert. Manager haben oft nicht die Zeit, sich um ihre wesentlichen Führungsaufgaben zu kümmern, weil sie damit beschäftigt, die Arbeitsorganisation zu managen. Durch Scrum kann sich ein Team selbst organisieren, wodurch das Management wieder die Zeit findet, strategische Entscheidungen zu treffen und sich um das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter zu kümmern. Damit wird der Rahmen geschaffen, dass Menschen in Freude zusammenarbeiten können.

2. Beobachtung: 3+4 = 15 oder das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Im Scrum Cooking gibt es immer auch einen kreativen Anteil. Die Teams bekommen ein Motto und denken sich Gerichte selbst aus. Was dort innerhalb kürzester Zeit (45 Minuten) mit vorgegebenen Lebensmitteln gekocht wird, ist unbeschreiblich. Die Buffets können mit den raffiniertesten und besten Restaurants mithalten, wenn sie sie nicht gar übertreffen. Die Köche sind Menschen, die vor kurzem noch behaupten haben, sie könnten nicht kochen. Manche von ihnen wollten noch nicht einmal kochen. Was in diesem kreativen Raum durch wechselseitige Inspiration entsteht, versetzt die Teilnehmer in Begeisterung. Daraus kann man lernen, dass ein gut funktionierendes Team immer eine bessere Lösung findet, als die besten und intelligentesten Einzelkämpfer. Auch diese Erfahrung können Menschen beruflich in Scrum-Teams machen. Überagende Entwickler merken, dass auch sie noch von anderen lernen können und dass ihre Lösung noch besser wird, wenn sie gemeinsam mit anderen kooperieren. Und es ist schön mitzuerleben, wie Einzelne ihr Ego langsam aufgeben und dabei gewinnen. Die Last fällt von ihren Schultern, sie haben ein Team im Rücken, auf das sie sich verlassen und von dem sie lernen können. Und natürlich erleben sie das schöne Gefühl, Teil eines Teams zu sein, für das man seinen Beitrag leistet.

3. Beobachtung: Mehr Freiraum der Gestaltung = Mehr Spaß
Ein Scrum Cooking-Event besteht aus zwei Sprints. Im ersten Sprint sind die Anforderungen relativ präzise, im zweiten Sprint besteht viel Raum für Eigengestaltung und Kreativität. Die Teilnehmer fühlen sich zunächst meist überfordert von der Aufgabe des zweiten Sprints. Im Austausch miteinander inspirieren sich die Teilnehmer und finden die Energie, sich der Aufgabe zu stellen. So weicht die Überforderung bald reger Geschäftigkeit. In der abschließenden Retrospektive berichten viele Teilnehmer, dass ihnen der zweite Sprint besonders gut gefallen hat. Der Freiraum war für sie inspirierend und hatte einen großen Spaßfaktor. Auch dies kann man an Scrum-Teams beobachten. Arbeiten im Scrum-Team macht alleine deshalb mehr Spaß, weil Anforderungen gemeinsam ausgearbeitet werden. Menschen unterschiedlicher Kompetenzen wie Entwickler, Product Owner und Business User entwickeln im gemeinsamen Gespräch völlig neue Gesichtspunkte und Einsichten, wodurch die Anforderungen geschärft und präzisiert werden. Das Energielevel ist beim gemeinsamen Arbeiten höher und Ergebnisse werden schneller produziert, vorausgesetzt man arbeitet konstruktiv miteinander. In der Kommunikation miteinander wachsen das wechselseitige Verständnis und die Kenntnisse. Anforderungen hingegen, die im stillen Kämmerlein entwickelt wurden, spiegeln die beschränkte Sichtweise eines Einzelnen wieder. Zudem ist der Prozess für den Anforderungsmanager sehr mühsam. Es liegt auf der Hand, dass Anforderungen, die im wechselseitigen Austausch formuliert wurden, tragfähiger sind.

Wenn ihr auch die Erfahrung eines Scrum Cooking-Workshops (https://www.katharina-wirtz.de/scrumkitchen.html) machen wollt, schreibt uns gerne einfach über die Kontaktseite unserer Homepage.

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